GGGastkommentar in der NÖN, Woche 01/2010
HANS KOOSZ über künstlerische und andere (Frauen-)Projekte in Bruck
„Große Frauen“ & „Dämchen“
Franz Perger sagte mir von Jahren in meinem Ausstellungsbereich in der Burg: „…das ist das größte Kulturereignis, das je in Bruck stattgefunden
hat…“.Er meinte damit das Burgfestival „art ist grenzenlos“. Franz Perger war klein erklärter Freund dieser Aktion. Damals. Ich war an diesemSpektakel mit einer Handvoll Unerschrockener beteiligt
– daher glaube ich zu wissen, wie derartige Dinge grundsätzlich so laufen. An die hundert Künstler stellten in der maroden Burg aus, sechstausend Besucher – einen sehr mageren Tausender von der
Gemeinde gabs es damals dafür.
Und die Frage nach Mann oder Frau hat sich nicht gestellt…Weil es eben passte – ein Riesenerfolg.
Jahre später: zahnlose Frauenprojekte –Spaziergänge auf der Suche nach den „großen“ Frauen – eine Suche, die auf jene Frauen, die wirklich Großes
leisteten , vergessen hat, nämlich die Mütter, die in den schlechtesten Zeiten wirklich diese Gesellschaft von heute am Leben erhielten. Jene Gesellschaft, von der heute einige Zahnlose mit
Königinnen und Huren auf sich aufmerksam machen.
PS: Unterm Doppeladler Brucks machen sie sich nicht schlecht, die Königinnen von der roten Frauenschaft irgendwo herausgezogen. Die Huren übrigens
hatten einen ganz guten Ruf seinerzeit – besonders bei den Frauen. Dienten die Huren doch als Triebventil. Schließlich gab es unterm Doppeladler hierorts viele Soldaten. Diese ehrlichen Huren
verdienen es aber nicht, gemeinsam mit und von Dämchen zwecks Aufputz genannt zu werden.