Kulturpreis I

Hans Koosz
Heinrich-Binner-Gasse 14
2460 Bruck an der Leitha                          


An die
Stadtgemeinde Bruck an der Leitha
Hauptplatz 16
2460 Bruck an der Leitha                            Bruck  an der Leitha, 17.8.2009


Betr.: Kulturpreis Bruck 2010

Geschätzte Damen und Herren!
 
Ich erlaube mir höflich, meine Bewerbung für den nächstjährigen Kulturpreis der Stadt Bruck an der Leitha mit diesem Schreiben vorzulegen:
 In memoriam Julischka Pogatni:

Die Traumwelten der Frau Pogatni
oder
 wie ein paar Bürger glauben, richtig recherchiert zu
haben  und den Versuch unternehmen, Traumwelten
aus der nie gewesenen guten, alten Zeit erstehen zu
lassen…


Wer war die Frau Pogatni?

Frau Pogatni lebte in Bruck in der Landwehrkaserne und war laut Aussagen ehemaliger Nachbarn und  Bekannter, für die damalige Zeit eine weitgereiste Dame  - und bewegte sich auf dem schmalen Grat zwischen einem fast schon arroganten Abgehobensein und einem bemitleidenswerten Gspaßigsein.

Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen ist die Frau Pogatni mit dieser grindigen Wasserflasche, in der im Gegenlicht der Sonne, irgendwelche Flankerl und Pünktchen schwebten. Diese Erinnerung ist spätestens aus dem Jahr 1963 – da ist die Urgroßmutter gestorben – und irgendwann zuvor wurde sie von der Frau Pogatni besucht, die soeben von Lourdes heimgekehrt war. Und aus der bereits erwähnten Flasche mussten die Urgroßmutter, meine Mutter und ich jeweils einen Löffel Wasser „einnehmen“ … mit heiligen Erklärungen, die mir unverständlich waren. In den frühen Sechzigern war dieses Lourdes , das  damals noch im alten europäischen Frankreich und dazu noch ganz weit im Westen liegt, entsetzlich weit entfernt.

Die die Frau Pogatni ist mir eigentlich regelmäßig begegnet – wahrscheinlich auf dem Weg zum täglichen beten des Rosenkranzes ….dünne Beinchen in  viel zu weitem Schuhwerk, ein blauer Staubmantel – seinerzeit  wurde selbiger noch als Übergangsmantel bezeichnet, obwohl schon damals gesagt wurde, dass es praktisch keine Übergangszeit mehr gibt. Und Kopftuch und einige wenige gelbe Zähne im stets freundlich lächelnden Mund. Und sie wieselte. In der einen Hand eine schwarze Handtasche und in der anderen Hand, ein bedrohlich schwingender Rosenkranz. Der Arm so verkrampft, dass er vom hageren Körper weg einen Bogen bildete. In ihren späteren Jahren , trug sie zusätzlich noch stets eine brennende Zigarette  gleich einer Kerze oder einer Fackel  und bei jedem Zug schienen Zigarette und Gesicht vom zahnlosen Mund eingezogen zu werden.

Ich kann mich bei Frau Pogatni auf ein Packerl „Smart Export“ ,die Schwarzen, die so gut zum Handtaschl passten - erinnern – andere sprechen von den legendären Zigaretten der Marke „Austria3“, die sie angeblich mit Begeisterung in großer Stückzahl gepafft hat – eine im hohen Alter angeeignete Sucht.

In den Übergangsferien von der Volksschule in die Hauptschule trieb ich mich oft  im Gebiet Feilergasse/Alte Wienergasse herum und an der Ecke verwickelte die schon etwas sehr betagte Frau Pogatni mich und meinen damaligen Ferienfreund, Sepperl Z., in ein gar seltsames Gespräch. Lange und ausführlich und für uns Kinder beängstigend wirr, erzählte sie uns vom unter anderem vom alten Kaiser, der sie jedes Mal, wenn er ins Lager zur Inspektion ritt, hochhob und ins Lager mitnahm.

Von anderen hörte ich kürzlich, dass sie diese Version mit Kutsche – je nach Laune, zwei- bis vierspännig, den wissbegierigen Bruckern mitteilte.  Zum Glück, hat mir die Erinnerung doch kein Trugbild vorgespielt.

Die Frau Pogatni war  ausgesprochen belesen – war trotz eher ärmlicher Verhältnisse im Besitz einer nicht unbeachtlichen Bibliothek, die sie dann gegen Ende ihrer Tage an einige Auserkorene weiterschenkte… Der Gmnasiast Richard Hemmer, auf der gleichen Stiege in der Landwehrkaserne wohnend, erhielt von „Julischka“  in weiser Voraussicht eine Biographie über Joseph II.

Zur Motivation - meinerseits

Beim Anblick der ersten kaiserlichen Fahne vor dem Stadttheater (selbiges wurde nach dem Krieg dem Verein Arbeiterheim als Wiedergutmachung zugesprochen – wurde allerdings in den Achtzigern der Stadtgemeinde Bruck überlassen – so nebenbei) – also beim Anblick dieser kaiserlich zweischädeligen Missgeburt auf goldgelb/rot ist mir eben die erwähnte  Julischka Pogatni eingefallen….

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Ob ein Kleinteil oder ein Großteil….es wird sich weisen…jedenfalls sind Teile des offiziellen Brucks , stolz auf den Status der Stadt vor Jahrzehnten ….. landesfürstlich und wichtig – nun denn… Maßgebliche dieser Stadt mögen den bunten Firlefanz gerne der Brucker Wurschtigkeit und auch der Brucker Heimatforschung verkaufen. So manche(r)  Brucker oder Bruckerin lässt  sich neuerdings auch gerne mit so verkleideten Herren in alten Uniformen fotografieren, die gerne bei Kranzniederlegungen herumirren oder Schlachtenjubiläen… Für viele andere ist das doppelköpfige Tierchen, das außerhalb des Kernlandes kaum jemand wirklich mochte, weiterhin das Symbol für buckelnde Beamte, Unterdrückung  eines Großteils Europas, Symbol für den millionenfachen Mord auf Europas Schlachtfeldern…und in einer Entfernung von zehn oder zwölf Kilometern –Luftlinie – steht auf einem Friedhof ein Mahnmal für zwei kroatische Honveds die am Befreiungskampfe gegen die Habsburger 1848/49 teilbenommen (und lange überlebt) haben.

Ob die Brucker selbst…die in den Zimmer-Kuchl-Wohnungen, mit Brunnen und Wasser irgendwo und fünf Kindern vom Status der  „landesfürstlichen Stadt“ gar so angetan waren, ist mir nicht bekannt.

Diese zweischädelige Missgeburt ist nun nicht nur das Wappentier der Monarchie, sondern auch das des Ständestaates – jener Staat, der das Parlament ausschaltete, in Folge den Aufstand der sozialdemokratischen Arbeiter provozierte und letztendlich mit Mörsern gegen Wohnhäuser und Zivilisten einen Sieg erringen konnte, der wiederum dem Nationalsozialismus Tür und Tor und leider auch die Herzen vieler Verblendeter öffnete.

Ich musste ins Heimatkundeheft in der dritten Volkschule das Brucker Wappen zeichnen –  von einem ASK-Plakat  und zwar die drei Türme auf der Mauer mit  hochgezogenem Fallgitter….gelb auf rot und die Fahne war weiß und rot.

Für mich ist das Malen der Bilder, wird das Aufhängen der Bilder, das Einschlagen eines jeden einzelner Nägel  - sogar das Verfassen dieser Einreichung für den Kulturpreis der Stadt Bruck an der Leitha ein Aufbegehren gegen dieses aufgezwungene Wappen aus der Vorzeit – diese Wiedereinführung bedeutet für mich Wiederbetätigung. Wiederbetätigung gegen die ich mit meinen  legalen Mitteln Widerstand leisten werde.

***
Natürlich kann der Untertitel des Projektes geändert werden - wenn sich der doppelschädelige Adler als Zugvogel entpuppt und anderswo sich aufnähen lässt….
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Zur Bewerbung für den Kulturpreis 2010 - Ich erlaube mir meine Bewerbung vorzulegen, da ich glaube, den Voraussetzungen und Richtlinien zur Einreichung – der geforderten Nähe zur Stadt Bruck an der Leitha - mit meinem Projekt zu entsprechen. Mein Meldezettel weist amtlich auf ein gelebtes Nahverhältnis zu Bruck an der Leitha hin – der Ort der beschriebenen Kunstaktion befindet sich innerhalb der ehemaligen Stadtmauern  bzw. knapp an der Stadtmauer – die Frau Pogatni lebte lange Zeit in Bruck an der Leitha, mein Engagement gegen das kaiserliche oder landesfürstliche neue Wappen und gleichzeitig selbiges für unser altes Brucker Wappen muss sicherlich bezüglich der Nähe zu Bruck an der Leitha nicht besonders ausführlich beschrieben werden. Natürlich ist der eine oder andere Mitwirkende am Projekt sicherlich in irgendeiner Art und Weise im gewünschten Nahverhältnis zu Bruck zu sehen.
…Bevorzugt bewertet werden Projekte, die sich durch innovative Ideen und Vermittlungsstrategien auszeichnen…
ich glaube, es ist eine ausgesprochen innovative Idee sich mit Brucker Kunst in die Brucker Politik einzumischen –ferner ist die Vermittlungsstrategie  um durch erregte Aufmerksamkeit Mehrheiten zu finden, auf jeden Fall als „geeignet“ zu benoten. Außerdem ist es sicherlich eine Brucker Premiere, um gegen politische Willkür mit Anlasskunst aufzutreten.



Zum Projekt im Detail

Zu den geplanten und gemalten Bildern. Vor kurzem  habe ich fünf neue mittel- bis großformatige Ölbilder zum später näher beschriebenen Thema fertiggestellt. (Aus dem ersten Erschrecken und Staunen und Wundern und Ärgern)Da mir einige der älteren Bilder sehr am Herzen liegen, werde ich vielleicht drei oder vier davon  ebenfalls ausstellen.
zu den fünf neuen Bildern:
die Bücklinge oder Kriecher…. Eine Ansammlung an buckelnden, leer, aber trotzdem begeistert aufblickenden Herren mit Krawatte in den Farben beider deutschsprachigen Kaiserreiche…
Zwei schwer alkoholisierte Offiziere, möglicherweise Angehörige der k.k.Armee vor dem Gold-Gelb der Fahne mit dem Doppeladler – selbstverständlich kann es sich auch um höhere Stabsoffiziere der Entente, Japans, Chinas oder Spaniens oder sonst welche Sternchenträger handeln….,
Gruppenbild mit Schlagenden – von denen einer dem Südtiroldarfnichtitalienischbleiben Präsidenten ähnlich schaut, die anderen der Gruppe sind auf Grund der Zersäbelung kaum zu erkennen….,
Posieren vor der  Kamera  für einen kleinen Bericht in einem Wochenblatt  nach der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal mit einem Herrn in Traditionsuniform und vielen gekronten Zähnen… auf die Idee des Malens dieser Szene bin ich 2008 gekommen…das Kriegerdenkmal in Bruckneudorf und die fröhlich in die Linse lächelnden Politiker  und diese Herren mit der Karnevals-Traditions-Uniform… Eine Szene die sich wahrscheinlich genauso in Rußland, in der Ukraine, in England und im Kongo alljährlich wiederholt.
Zwei Offiziere und eine Dame, von der selbst der Maler nicht genau weiß ob ihr der Griff auf den Busen Freude macht oder ob die blutenden Kratzer am Schädel des Generals Zeichen der Unfreude sind… Soldaten im Hintergrund, abwartend, leicht buckelnd und trotzdem stramm und ergeben, das Geschehen in tiefer Untätigkeit beobachtend….


Zugegeben – alle drei Szene könnten sich ebenfalls überall auf der Welt abspielen – möglicherweise gibt es Gegenden ohne Winter – die Teerunde gibt’s/gabs sicher auch als Kaffeerunde – und das weltweit…die Gewinner – die Verlierer und letztendlich die alles zulassende Herde der Gesellschaft.

Natürlich wird das eine oder andere Werk noch entstehen….  – die inhaltlich in gewisser Weise zu den bereits erläuternden Werken passen. Schweigende, Zusehende, Bürgerleins, Höflinge, Ausführende, Selbstschmücker… vielleicht als eine gemalte Nacherzählung der „letzten Tage“ zu verstehen …. die sich ja nicht wirklich allein auf die Jahre 1914 bis 1918 beziehen, sondern allgegenwärtig sind….

Texte
Zum angekündigten textlichen kann ich derzeit in dieser Bewerbung nur festhalten, dass ich plane, mit zwei Leserbriefen meinerseits, die in der NÖN erschienen sind und zwei Antworten dazu, beginnen möchte. Als Einstieg – anstelle eines Vorwortes. Möglicherweise wird mir der Brucker Musikwissenschafter Dr. Michael Friebel, der aus gegebenem Anlass ein wenig in benachbarten Disziplinen gewildert hat, das eine oder andere Ergebnis seiner heraldischen Forschungen und Korrespondenzen überlassen. Vielleicht werden einige Szenen eines bislang nicht öffentlich aufgeführten Theaterstückes die Texte zu diesem Thema auflockern. Inhaltlich ist vieles möglich.

Ich darf….
…mit meiner künstlerischen Laufbahn fortfahren  und erlaube mir, selbige kurz zu umreißen …

Meine künstlerische Laufbahn begann mit einem Werk zum Thema: „Hänschen klein…“ das als Klassenpreis mit „Kasimir, der Igel“ von der örtlichen Sparkasse honoriert wurde – möglicherweise irgendwelcher Festwochen…

Meinen künstlerischen Weg setzte ich  mit diesem schon oft erwähnten Fesselluftballon „ich im Flug über meinem Heimatstädtchen“ – den ich in rot hielt und mit einem vierstrahligen Stern in grün – in Anlehnung an die Montgolfiere - ausstattete und von der Frau Obererziehungsrätin Herta Krickel mehrere Faustschläge ins Kindergesicht gelandet bekam, weil sie zu denen gehörte, die eine Zukunft im östlichen Lebensraum zu sehen glaubten oder meinte, Germanin oder sonst was zu sein…..
In der Vranitzky-Ära habe ich an diesem SJ-Garfield mitgearbeitet, den ich auf 300 mal 200 cm übertrug und vor dem Kanzleramt präsentierte und der sogar im ORF Erwähnung fand.

An der Brucker Ausstellung 1989  „die ersten hundert Jahre“ der Sozialdemokratischen Partei habe ich federführend mitgearbeitet, jahrelang gesammelt und und und  – habe bezüglich der Rennerschen Aussagen zum Anschluss und wegen des vielfärbigen Brucker Stadtheiligen Herrn Minister Tschadek und wegen der einen oder anderen inhaltlichen Darstellung etwas rebelliert…schwere Rüge und es war nicht mehr so wie vorher… 

irgendwann gab es eine selbstgeschnitzte und -finanzierte Plakat-Karikaturenreihe gegen die Landeshauptstadt und ebensolche gegen das Pferd des Herrn Waldheim….
Später schrieb und karikierte ich in der „Rundschau“, ein paar Jahre später durfte ich den Mittelteil der „Solidarität“  mit Arbeitsweltreportagen füllen – die allerleinwandste Zeit überhaupt – freie Themenwahl und keine Zensur (bei der Rundschau gabs auch keine Zensur – bis ich einmal meinte, der Herr Karacic könne nicht wirklich Kommunist sein) dazu kam das Monatsblatt der sozialdemokratischen Gewerkschafter, die längst schon eingestellte „Welt der Arbeit“, der „Gemeindebediensteten“ und zwischendurch knipste ich als freier Fotograf für Buntblatt „täglichAlles“ – Der Versuch, einen Ausgleich zum Buntblatt zu schaffen, gelang es mir nach zähen Verhandlungen einen Artikel über die Mönchsrepublik Athos zu ergattern. Zufällig waren der vertriebene König und ich gleichzeitig auf Besuch. Eigentlich eine Sensation – der Artikel ist allerdings nie gedruckt worden… Vor rund fünfzehn Jahren habe ich mich überhaupt der Malerei zugewandt.

Irgendwann konnte  ich gemeinsam mit Josef Haszak (Foto) und Wolf Lechthaler (Karikatur)in so einem Städtekreativwettstreit im „Kurier“ für Bruck als zweiten Preis eine halbe Seite Stadtbewerbung  erstricheln…die von der örtlichen Verwaltung seinerzeit fast  oder tatsächlich vergessen worden ist…


  Kurz zu den Ausstellungen: Meine erste Ausstellung hatte ich im Zuge eines All-Inclusive-Kulturabends in Mannersdorf… meine Bilder säumten ein Tösch-Buffet und eine allereinzige Dame würdigte meine Pinslerei mit ein paar kurzen Blicken, eine in Fischamend, einige Male in Neusiedl und Umgebung. Eine Ausstellung mehr oder weniger zugunsten der Sozialdemokratischen Partei vor einer NR Wahl  hatte ich in Mannersdorf im Baxa – eine verhaute Angelegenheit…aber nicht seitens des Künstlers. Eine am Flughafen( zum Thema „Arbeitswelt“), eine im ÖGB Hauptquartier mit dem Titel „ismus“ – es sprach Bruno Aigner – wieder einmal vor einer Wahl, diesmal in Bruck übern Taro – es sprach Rudolf Edlinger – später zum achtziger der Februarkämpfe eine gemeinschaftliche Ausstellung mit Pip Müller, Sascha Kiss und Christian Zenger,  eine im ArtHotelVienna – die „bösen“ Bilder und die Säufer und die leichten und trotzdem übergewichtigen Damen erläuterte  der ehemalige Direktor des 20erHauses Dr. Dieter Schrage - derzeit hängen im ArtHotel einige meiner Don Quijotes und Sanchos.

Beim Kulturstadtfest in der Burg 2003 habe ich fest mitgearbeitet – da gabs seine heftige Ablehnung seitens der damaligen Stadtregierung, der es zu brechen galt – aber auch innerhalb der Gruppe fanden meine Vorstellungen die sprichwörtliche „gmahte Wiesn“  nicht vor. Aber die Sache war ein großer Erfolg – als Ganzes betrachtet und für mich als Maler – (so nebenbei: ich „entdeckte“ den in Bruck geborenen Barockmusiker Donberger – den bis auf  Dr. Michael Friebel  niemand kannte und es gelang mir Geld aufzutreiben und der Doktor konnte in ganz kurzer Zeit Noten, Instrumente aus der Zeit, Sänger und Musiker auftreiben und in kurzer Zeit einige Stücke einstudieren)- so wie für jeden anderen der Ausstellenden ebenso - von der Zahl der Besucher – es waren tausende – und vor allem vom Zuspruch her, war es ein Großevent – „das größte kulturelle Ereignis was Bruck  je gesehen hat“ – sagte der damalige Bürgermeister Franz Perger, der nicht unbedingt zu den Freunden der Kulturveranstaltung in der Burg zählte.  – So nebenbei: Der Verein Pont dárt –die Veranstalter von „Art ist grenzenlos“ in der Burg zu Bruck hat sich 2003 um den Kulturpreis bemüht und den dritten Platz erreicht…..

Dann gabs noch diese Gedenkausstellung in der Burg im Jahre 2005 – zur Erinnerung an 1945 – 1955 – 1995…  einige Monate habe ich an Bildern zum Thema gearbeitet und habe versucht mitzuarbeiten…für mich waren es die sprichwörtlich „laaren Meter“… für mich ist der Eindruck entstanden, ich hätte mit anderen Malern für einige Politiker und Günstlinge  Kulisse gespielt und den Heimatforschern mit ihren gar seltsamen und vor allem weinerlichen Auslegungen der Ereignisse zum  Jahr 1945 den notwendigen und für sie billigen Rahmen gebastelt.

Ein  paar Mal hab in Bruck ausgestellt, zweimal fand der damals schon neue Bürgermeister  Richard Hemmer nette Worte und einmal in Wiener Neustadt – eine Ausstellung, die ich inszenierte, um ein riesiges rotes Bild mit dem Titel „Widerstand“ zeigen zu können –eigentlich mehr wegen der überdimensioniert ausgefallenen Beschriftung. Caspar Einem fuhr damals mit mir im Zug zur Eröffnung.

Vor rund einem Jahr ermöglichte Mag. Herbert Moser  (sich und) Hans Koosz die Atelier-Galerie „kooszmos“ in der Haydngasse, die gewissermaßen als Experiment – einerseits - am Rande des (derzeitigen) Nichtgeschehens existiert – andererseits ein gar nicht so kleines Rad im kulturellen wie auch gesellschaftlichen Leben darstellt. (Ebenso www.kooszmos.at – ein Design-Prachtstück von Josef „Pip“ Müller aus Mannersdorf.)

In der Karwoche  2009 (mein Ausstellungshöhepunkt aus vielerlei Gründen)eröffnete Monsignore Helmut Schüller meinen „Kreuzweg“ in der Buchhandlung Riegler….letztens hingen Bilder bei einer  Veranstaltung der SKUPA in Parndorf, bei einer Podiumsdiskussion mit Jonny Moser.

Letztes Jahr durfte ich bei Kurt Schlögl den Vincent spielen und beim Ensemble83 war ich der Schwerbetrunkene, der gleich nach dem Bekanntwerden der Erschießung des Thronfolgers voller Inbrunst das Lied vom „Prinz Eugen“ von sich gab – allerdings hab ich bei der Premiere aus lauter Rausch – wegen der Nervosität meinen Einsatz irgendwie versäumt…. und heuer kam ich der Einladung der Improtagonisten nach und war trotz extremen Nerverlns überglücklich, im Zuge des Interviews  „die Moorsoldaten“ und das Lied vom Interbrigadisten „Hans Beimler“ vortragen zu dürfen…
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Grundsätzlich ist so ziemlich alles unter www.kooszmos.at nachzulesen….

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Die zehn Tage… (die wieder einmal mehr die Welt nicht verändern werden.)

Die Ausstellung wird wie bereits erwähnt, im Zeitraum Mai/Juni stattfinden – zehn Tage…wahrscheinlich. Zur Vernissage werden mit großer Wahrscheinlichkeit Krauserprobte lesen…mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem größeren Teil aus dem Epilog der „letzten Tage“. Vielleicht wird Eintopf gereicht….zur Erinnerung an die große Zeit nicht mit madigem Fleisch…das nicht nur auf Eisensteins „Panzerkreuzer“ die Soldaten stärkte…

Das krauserprobte Ensemble 83 wird an einem Ausstellungsabend Texte bringen, die im Gegensatz zu den aggressiven  und direkten Bildern der Ausstellung  die „feine Klinge“ bilden…Texte, die verstanden, vielleicht mehr als  die Bilder an den Wänden bewirken werden…

Weiters ist ein Abend mit den Improtagonisten geplant. Eine Lesung aus Haseks „Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ und zwar über Schwejks Zeit in Kiralyhida – nicht allein wegen der Unterstreichung oder Verstärkung des geforderten Naheverhältnisses zu Bruck.  Die Lesung ist vor oder danach oder zwischen den Spontanitäten – das wird sich noch weisen.

Sollten die Förderungen und Preisgelder ausreichen , wird einer der Ausstellungsabende    Susanne Hell und ihrem Brecht/Weil-Programm  gehören…





FINANZIERUNGSPLAN
„die Traumwelten der Frau Pogatni“
Kulturpreis 2010 Bruck an der Leitha

Geplante Einnahmen
(freie Spende bei den
Lesungen und sonst. Aufführungen                             1.000,-- Euro
Eigenmittel                                              700,-- Euro
Geplante  Ausgaben
 Plakatkosten und Werbung,
technische Ausüstung,   Miete Stadtheuriger                            3.000,-- Euro

eventuelle Künstlerhonorare
wenn es zu Preisgeld und
Förderungen kommt
(S.Hell-Weil/Brecht)                                offen


Weiters suche ich mit gleicher Post beim Land NÖ  um Förderung an und werde mich um den einen oder anderen Sponsor bemühen.